Die Viles sind kompakte Zentren, in sonniger Lage, in denen Häuser und Ställe gruppiert sind, von Gemüsegärten, Feldern und Wiesen umgeben sind. Diese Siedlungen sind ein Beweis der Fähigkeit der Bewohner, die sich harmonische in die Natur integriert haben. Sie sind durch die Rampen der Ställe, den hübschen kleinen Plätzen mit ihren Brunnen, den Zutritten zu den Feldern, Brotöfen und den "favas" gekennzeichnet, wo Hülsenfrüchte getrocknet werden.
Die Viles sind gesellschaftlich sehr wichtig: sie sind tatsächlich nicht nur eine Gruppe von Häusern aber auch eine auf Solidarität und Bruderschaft basierte Gemeinschaft, wo ein korrektes Gleichgewicht zwischen den Bewohnern und der Umgebung zu erkennen ist. Das Überleben der Viles bis zu unseren Tagen wurde ohne Zweifel von der in Südtirol noch lebendigen alten Regel des "Herbhofs" erleichtet: nach dieser kommt der landwirtschaftliche Besitz ausschließlich dem ältesten Sohn zu.